Smartphones
Zur Zeit teilt sich der Smartphonemarkt zwischen drei großen und mehreren kleinen Anbietern auf. Auch hier lohnt es sich einmal genauer hinzusehen und über Alternativen nachzudenken.
Die größte Marktmacht besitzt zur Zeit Googles Android, das je nach Statistik etwa 75-85% Marktanteile besitzt. Da Android zwar prinzipiell ein quelloffenes (d.h. Open Source) Betriebssystem ist, hat man die Möglichkeit, freiere Versionen (im Vergleich zu den auf den Smartphones installierten) des Betriebssystemes laufen zu lassen. Das ist zwar sehr angenehm, aber dennoch braucht man für den Google App Store notwendigerweise ein Google-Konto.
Kontakte und Kalender werden ebenfalls auf Servern von Google gespeichert und somit gibt man viele persönlichen Daten in die Hand eines privaten Unternehmens. Hierfür gibt es allerdings einige Alternativen. Vieles kann man bei Android aber dennoch nicht kontrollieren und Google reduziert die Freiheiten der Benutzer immer mehr durch eigene proprietäre Software, so dass Alternativen dringend gefragt sind.
Bei Apple ist es ein wenig anders. Das Betriebssystem wird geschlossen entwickelt und auch die Kontrolle darüber, welche Anwendungen angeboten werden, liegt allein bei Apple und es nutzt diese Macht auch gerne mal, um Konkurrenz zu den eigenen Produkten zu unterbinden oder bestimmte Anwendungen, die nicht in das Wertesystem von Apple passen, gar nicht erst anzubieten. Auch erschwert Apple das verbreiten von freier Software in ihrem App Store. Da man als iOS-Nutzer kaum Freiheiten besitzt und vom Gutdünken einer US-Firma abhängig ist, lohnt auch hier ein Blick auf Alternativen.
Der dritte Spieler auf dem Markt der großen Smartphone Anbieter ist Microsoft. Wie bei Apple wird das Betriebssystem geschlossen entwickelt, lässt somit also keine freien Versionen zu und auch der Marketplace ist recht restriktiv, was freie Lizenzen anbelangt.
Es gibt mittlerweile aber immer mehr alternative Anbieter, die hier kurz vorgestellt werden sollen:
Ubuntu Phone ist die mobile Variante von Ubuntu, das einige sicher schon von der bekannten Linux-Distribution her kennen. Es ist ebenfalls ein nahezu freies System.
FirefoxOS, welches wie der gleichnamige Browser aus dem Hause Mozilla kommt. Es ist ebenfalls ein freies und quelloffenes Betriebssystem, dass sich vor allem dadurch unterscheidet, dass die Anwendungen mit bereits bekannten Internetprogrammiersprachen geschrieben werden können, so dass die Einstiegshürden niedrig gehalten werden können. Zudem ist es ein Ziel von Mozilla durch besonders günstige Smartphones, mehr Menschen auch in Entwicklungsländern erreichen zu können. Dies wird dadurch erreicht, dass FirefoxOS besonders sparsam mit den vorhandenen Ressourcen haushaltet.
Zu guter Letzt gibt es noch Jolla, gegründet von ehemaligen Nokia-Mitarbeitern mit Sitz in Finnland. Es nutzt ein fast vollständig freies System und ist unabhängig von großen Anbietern. Zur Zeit gibt es ein Smartphone und ein Tablet zu kaufen. Jolla legt großen Wert darauf, dass das Wort der Nutzergemeinde gehört wird und so gibt es eine Seite, auf der man über zukünftige Eigenschaften und Features abstimmen kann und die Vorschläge mit den meisten Stimmen umgesetzt werden. Damit der Umstieg nicht so schwer fällt, werden auch Android-Anwendungen unterstützt. Es ist neben FirefoxOS das vielversprechendste alternative System. Ein weiterer Vorteil ist, dass hier, anders als bei bspw. Google keine Server in den USA stehen. Dies ist aus datenschutzrechtlichen Gründen relevant.