Was sind Metadaten
Immer wieder fällt der Begriff der Metadaten im Rahmen von Überwachung und moderner gezielter Kriegsführung. Doch was sind Metadaten überhaupt? Was sagen sie aus und wie werden sie produziert?
Metadaten beschreiben Verbindungsstrukturen. Im Gegensatz zum Inhalt geht es bei den Metadaten um die Informationen im Hintergrund. Zum Beispiel wer wann und wo mit wem kommuniziert. Welche Freunde hat eine Person, wo kauft sie ein? In welchen Kreisen bewegt sich die Person und welche anderen Personen sind in der Nähe?
Wie man sich an dieser Stelle bereits denken kann, verraten Metadaten meistens viel mehr, als der reine Inhalt einer Mail. Kommuniziere ich als Frau mehrmals mit einer Freundin und danach mit einer Abtreibungsklinik, brauche ich keine Gesprächsinhalte zu kennen, um mit großer Wahrscheinlichkeit die richtigen Schlüsse zu ziehen. Hält sich eine Person häufig in Gebäuden auf, in denen sich bekanntermaßen Aktivisten treffen, telefoniert sie mit regierungskritisch eingestellten Personen oder geht sie dann gelegentlich zu Demonstrationen, muss ich keine Gesprächsinhalte abfangen, um zu erkennen, dass diese Person, aller Wahrscheinlichkeit nach, mit den aktuellen Zuständen im Land nicht zufrieden ist.
Die Kombination aus Ortsinformationen und Bewegungsmustern (moderne Smartphones beinhalten eigentlich immer einen GPS-Empfänger), einer Abfolge von Aktionen wie zum Beispiel Gesprächen mit bestimmten Personen und Einkaufsdaten, die sich mit Kredit- und EC-Karten recht einfach mit einer bestimmten Person verknüpfen lassen, ergibt sich ein mittlerweile nahezu vollständiges Bild einer Person. Durch die Digitalisierung dieser Daten, die Computer mithilfe von Algorithmen automatisch auswerten können, ist es im Vergleich zu früher auch kein Problem mehr Profile von jeder einzelnen Person zu erstellen. Dies führt sogar dazu, dass das US-Militär gezielte Tötungen nur auf Basis vorhandener Metadaten durchführt.